Interview zur Ausstellung „Elevator Pitch“ von Carmen Wolf

Interview zur Ausstellung „Elevator Pitch“ von Carmen Wolf.

Name
Carolin Ebbing (geb. Sauer)

Beruf und Tätigkeitsfeld
Architektin, LP 1-8, EBBING Architekten, Bochum.
Gelernte Zimmerin. Als Architektin tätig seit 2003.

Kind(er) ja/nein? Wenn ja, wie hat die Rolle als Mutter meine berufliche Praxis verändert?
Drei Kinder, im Alter von 4, 7 und 10 Jahren. Für mich heißt dies: gutes Zeitmanagement und frühes Aufstehen. Für was stehe ich in meiner beruflichen Tätigkeit? Zuverlässigkeit, Herz für Bauherrn und Handwerker, unermüdliches Engagement bei der Durchführung eines Projektes; von Anfang bis Ende.


Ein Beispiel dazu:
„Haus GRO – Umbau und Sanierung eines Wohnhauses“ in Bottrop. Wie in vielen anderen unserer Sanierungsprojekte ging es darum, den Bauherren ein neues Zuhause zu schaffen, mit dem sie sich identifizieren. Die Aufgabe umfasste den Umbau und die Erweiterung eines alten Wirtschaftsgebäudes zu einem angemessenen Wohnhaus für eine vierköpfige Familie mit drei Pferden und vier Hunden. Für den seit langer Zeit in Familienbesitz befindlichen Bestand entwarfen wir einen Anbau, der die bestehende Silhouette harmonisch ergänzt und erst auf den zweiten Blick als Neubau zu erkennen ist. Um dies zu erreichen, wurde die vorhandene Architektursprache, deren Details und Formen, übernommen. Auch im Inneren wählten wir einen behutsamen und respektvollen Umgang mit dem Bestehenden, da wir dessen Qualitäten sehr schätzen. Die Arbeit auf der Baustelle und die enge Zusammenarbeit mit Auftraggebern und Handwerkern lassen jedes Projekt zu einem besonderen Juwel werden. Wir behandeln alle so, als würden wir ein Kind großziehen und eine Ehe auf Zeit mit den Bauherren eingehen.


Welches waren die prägendsten Stationen bisher und warum?
In meiner Ausbildung zur Zimmerin habe ich sehr viel fürs Leben gelernt. Anlässlich meiner Diplomarbeit an der TU Braunschweig, „Friedhof und Krematorium Hannover“, beschäftigte ich mich sehr intensiv mit den Themen Tod, Trauer, Trost und Leben. Diese Auseinandersetzung half mir, den Verlust einer geliebten Person nochmals neu aufzuarbeiten. Mein erstes eigenes Projekt „Schokoladenausstellung“ in München im Luitpold Block führte zur Gründung des Büros Sauer & Ebbing (ab 2014 EBBING) mit Georg Ebbing. Die Begegnung mit Georg Ebbing, meinem Mann, an der TU Dortmund und die Geburt der drei Kinder – war einfach wunderbar. Aus der Assistentenzeit an der TU Kaiserslautern und der TU Dortmund ergab sich die Möglichkeit zur vollen Büroselbstständigkeit, die mich beruflich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin.


Wo und wann habe ich die besten Ideen?
Morgens zwischen 5 und 7 Uhr im Büro (meine wichtigste Arbeitszeit), beim Spielen und Basteln mit den Kindern, im Wald.

Meine Inspirationsquelle(n) sind:
Meine Familie und die Natur, der Austausch mit Freunden – einfach jeden Morgen aufs Neue offen und interessiert den Tag durchleben.

Wo befindet sich der schönste Aufzug?
Das sind für mich drei: der Paternoster im Deutschlandhaus in Essen, der Paternoster im Rathaus in Bochum und der Aufzug im Seagram Gebäude in New York.

 

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